Die Oberschule Roter Sand ist eine vierzügige Oberschule für die Jahrgänge fünf bis zehn mit rund 600 Schüler*innen. Durch die Aufstockung um einen kompletten Zug ergibt sich ein zusätzlicher Raumbedarf, der durch einen Neubau gedeckt werden soll.
Der Neubau ist als dreigeschossiger, freistehender Kubus geplant, der lediglich durch einen gläsernen Verbindungsgang an den Bestand angeschlossen wird. Um eine städtebauliche Einheit zu bilden, wird die südöstliche Gebäudekante des Bestands mit der Fassade des Neubaus aufgenommen. Die Höhe des Neubaus orientiert sich ebenfalls am Bestand. Der Verbindungsbau hingegen nimmt sich mit einer geringeren Höhe zurück. Es entsteht ein Gesamtensemble von Neubau und Bestand, welches sich sowohl in den Geschosshöhen, der Struktur der Fassaden und der Farbigkeit in einer harmonischen Symbiose ergänzt. Damit die Belichtung aller Räume im Bestand gewährleistet ist, hält der Neubau einen ausreichenden Abstand ein. So entsteht ein gut nutzbarer Innenhof, der eine zusätzliche Aufenthaltsqualität bietet. Der Neubau ist als Passivhaus geplant.
Als Leitbild für die Gestaltung des Erweiterungsbaus dienen das Bild der energiegeladenen Metamorphose sowie der heiteren Leichtigkeit, die an das Wesen der Altersklasse der Schülerinnen und Schüler anknüpfen. Die Fassade mit perforierten Aluminiumkassetten und dahinter liegenden, durchscheinenden Farbblechen erzeugt Transparenz und gleichzeitig einen geheimnisvollen Charakter. Innenräume strahlen nach außen, Dahinterliegendes scheint hervor. Für den Innenraum bedeutet dies eine Reduktion auf das Wesentliche – eine helle, neutrale Basis, natürliche Materialien und heitere Farbtupfer sorgen hier für eine angenehme Lernatmosphäre.